Schloss Senden
Schloss Senden ist ein Herrenhaus aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und beeindruckt mit dem ältesten erhaltenen Dreistaffelgiebel. Dieser ist ein charakteristisches Beispiel für die Giebelgestaltung vieler Burghäuser des Münsterlandes. Besonders schön ist auch der barocke Schlosspark, welcher das historische Baudenkmal umgibt. Die weitläufige Parkanlage mit Gräften – münsterländisch für Wassergräben – und altem Baumbestand geht nahtlos in den Bürgerpark mit Teichen und Biotopen über. Ein zwei Kilometer langer Naturlehrpfad mit 16 unterschiedlichen Stationen verbindet den Bürgerpark mit dem Schlosspark.
Informationen zur Besichtigung- Innenbesichtigungen sind im Rahmen von Führungen möglich.
- Öffentliche Führungen finden jeden zweiten Sonntag im Monat statt.
- Außenbesichtigungen sind jederzeit möglich.
Das Schloss Senden wird momentan umfangreich saniert und restauriert!
Informationen zur GeschichteSchloss Senden blickt auf eine über 1000-jährige Geschichte zurück: Die unterschiedlichen Zeiten und Bauphasen machen das Schloss noch heute zu einer optischen Besonderheit.
Als Rittergut war die Anlage lange Zeit im Besitz der Familie von Senden, genannt Benekamp. Die Erbtochter dieses Geschlechts heiratete Ende des 14. Jahrhunderts den Erben der Drosten zu Kakesbeck, der seinerseits ebenfalls mit den Drosten zu Vischering verwandt war. Hierdurch bildete sich ein neuer Familienzweig: Die Droste zu Senden.
Der erste Sohn dieser Familie baute das Schloss Senden Anfang des 15. Jahrhunderts erstmals zum "Festen Haus" in Form einer Wasserburg um. Hiernach folgten zahlreiche Ergänzungen: In der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde das Herrenhaus mit dem Dreistaffelgiebel erbaut - das wohl älteste Baudenkmal dieser Art, das zum Vorbild für zahlreiche Giebelbauten der westfälischen Renaissance wurde. Die Gesamtanlage ist als offenes U angelegt, dessen jüngstes Bauteil das Mannenhaus darstellt, das 1719 erbaut wurde.
Nachdem das Schloss im zweiten Weltkrieg besetzt und geplündert wurde, verkaufte die freiherrliche Familie Droste zu Senden das Anwesen. Hiernach beginnt eine wechselreiche Geschichte mit verschieden Besitzern und Umnutzungen des Schlosses. Nach einem Brand in den 1990ern stand das Schloss weitestgehend leer. Auf ständige Bemühung des gemeinnützigen Vereins "Schloss Senden e.V." wird das Schloss offiziell seit Anfang 2015 wieder instand gesetzt und gesichert. Durch zahlreiche anhaltende Spenden und ehrenamtliche Helfer erwacht das Schloss Senden derzeit zu neuem Leben.