Historischer Rundweg Achenbach
Der Historische Rundweg Achenbach ist der erste Wanderweg, der mit dem Prädikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland - Kulturerlebnis“ ausgezeichnet wurde und zählt darüber hinaus zu den 12 Wanderhöhepunkten in Siegen-Wittgenstein. Das ist auch kein Wunder, denn die Tour, die durch eine traumhafte und abwechslungsreiche Landschaft führt, kann mit über 40 Stationen aufwarten - Infotafeln helfen dabei, die Geschichte von der La-Tène-Zeit bis in die Moderne richtig einordnen zu können.
Diese Themenwanderung verbindet auf einzigartige Weise beeindruckende Naturschauspiele, kulturelle Höhepunkte sowie moderne Freizeitangebote. Orchideen und sprudelnde Quellen begegnen euch auf dieser Tour genauso wie ein eindrückliches Rennofen-Model sowie Besiedlungsspuren aus vorchristlicher Zeit, Erinnerungsstätten oder hölzerne Kirchen.
Wir beginnen die Wanderung an der Erinnerungsstätte an die ehemalige belgische Garnison. Entlang des historischen Themenrundweges geben Informationstafeln einen Einblick in diese Route und der prägenden Kombination aus Landschaftserlebnis und regionaler Kulturgeschichte.
Über die Schmelzöfen aus der La-Tène-Zeit im Engsbachtal informiert eine Tafel am Weg. 1933/34 wurden hier ca. 40 Eisenschmelzöfen freigelegt. Der besterhaltene davon wurde geborgen und steht heute im Siegerland-Museum in Siegen. Ein Model des dort gefunden Rennofens ist hier zu sehen und zeigt, wie fortschrittlich die Kelten damals waren.
Der Wanderweg geht am Waldrand bergab und nimmt einen abfallenden Pfad hinunter in das zauberhafte Naturschutzgebiet Numbachtal, unmittelbar am Numbach entlang, der von vielen Quellen und kleinen Bächen gespeist ruhig in seinem naturbelassenen Bett fließt. Eine Oase der Stille. Das Numbachtal gilt als eines der schönsten Täler im Raum Siegen. Wie der Name Numbach entstand, ist ungewiss. Man vermutet, dass sich Menschen um die historische und urkundlich erwähnte Gastwirtschaft „Numbach“ angesiedelt haben.
Wir begleiten den leise plätschernden Bach durch stille Natur ins Tal.
In nur 250 m Sichtweite entfernt tut sich die SELK Kirche auf. Sie ist die einzige Kirchengemeinde im Siegerland, die sich bewusst auf die Lehren von Martin Luther stützt. Die Geschichte der St.-Christophorus-Gemeinde in Siegen basiert auf dem Zuzug lutherischer Christen zu Beginn der 1920er Jahre. Nach dem 2. Weltkrieg sammelte der damalige Pfarrer Lange die zahlreichen Flüchtlinge aus dem Osten hinzu. Aber erst 1971 konnte in der Siegener Numbach eine Kirche mit Gemeindezentrum und Pfarrhaus errichtet werden. 1996 erfolgten die Anfügung des Turmes sowie die Neugestaltung des Altarraumes.
Vorbei an einer aus Holz geschnitzten Fuchsfigur, Ameisenvölkern und der Grube Alte Brandzeche führt der Wanderweg zu einem atemberaubenden Aussichtspunkt.
Weiter geht es auf den Buberg (NN 431 m), der die höchste Erhebung des Weges darstellt. Hier hat sich die Landschaft bedingt durch die massenhaften Baumfällungen komplett verändert.
Ein Stück weiter berührt der Rundwanderweg die Parallellwege Europäischer Fernwanderweg E1, Elisabethpfad und den Jakobsweg.
Weiter führt der Weg an der Achenbachquelle und der Langenseifenquelle mit dem dazwischen liegendem Biotop vorbei.
Anschließend tut sich ein weiteres Highlight des Weges auf, denn die Strecke führt durch die Landschaft von drei Haubergs Genossenschaften: Achenbach, Trupbach und Seelbach.
Vorbei an einem Religiösen Bildstock und der Großenbachquelle geht es nun zur Aussichtsplattform.
Wenn der Blick zur Ortsmitte schweift sieht man das Heimathaus und die Alten Schule. Der Aussichtspunkt lädt ein sich hinzusetzen und ein wenig zu verweilen.
Nach einer kurzen Rast geht es nun weiter vorbei an einem Brunnen und dem Dorfteich zur Alten Schule.
Die Alte Schule wurde im Jahr 1930 als Ersatz für die erste Achenbacher Schule (Kapellenschule von 1861) erbaut. Bis 1961 diente sie als evangelische Volksschule und wurde von 1962 bis 1967 als Filialschule der katholischen Hammerhütter Schule genutzt. 2014 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Sein Baustil orientiert sich an nordhessischen Kleinstadtrathäusern des 17. und 18. Jahrhunderts, deren harmonische Proportionierung mit Sorgfalt und Bedacht aufgenommen wurde. Die Alte Schule ist das einzige Objekt unter dem gesamten Bestand der denkmalwerten Schulen in Westfalen-Lippe, welches in diesem Stil errichtet wurde.
Ein weiteres Highlight schließt sich im Anschluss direkt an, nämlich das Heimathaus und die Heimatstube.
Als Wohnhaus des Unternehmers Johannes Spies wurde es um 1860 erbaut. Das Haus wurde 1927 vom Schulverband der Gemeinde Achenbach übernommen und als Begegnungsstätte der Heimatfreunde umgestaltet. Im Juni 2018 ist ein kleines Heimatmuseum eröffnet worden. (Besichtigung nach Vereinbarung.)
Weiter führt der Rundweg über einen Naturweg durch das Wiesental. Hier wachsen heimische Sträucher wie Holunder, Schlehen, Brombeeren und Himbeeren. Eine kleine Obstplantage, Wildwiesen, aber auch vier exotische Walnussbäume sowie alte Buchen, Birken und Eichenbäume säumen den Weg. Mehrere Ruhebänke laden in dieser Naturoase zum Entspannen und Verweilen ein. Der Achenbach als Namensgeber fließt durch das gesamte Tal und gibt dem Wiesenweg sein eigenes Flair.
Über dem Wiesental thront das Stelzenhaus „Skycube“. Es steht auf Stahlstelzen und ist würfelartig konstruiert.
Kurz vor Ende des Rundweges steht in der Achenbacher Furt die bereits 1871 gepflanzte „Siegeseiche“ im Mittelpunkt. Zudem bildet die Furt einen zweiten Siedlungsschwerpunkt des Ortes Achenbach.
Der Weg führt schließlich zurück zum Ausgangspunkt des Rundweges.
57072 Siegen