Mühlenturm
1470 wurde er als Rundturm aus Backsteinen mit einem Mauersockel aus Basaltsteinen der 3 km entfernten Burg Aspel errichtet. Der Mühlenturm erfüllte drei Aufgaben: In ihm war eine Lohmühle, die Gerbstoffe herstellte, untergebracht. Er diente der Verteidigung und konnte dazu mit kleinen Mauergeschützen armiert werden. Bei schwerem Eisgang des Rheins stand er als Bollwerk gegen den Eisdruck. Er kann an nachfolgenden Zeiten kostenlos besichtigt/bestiegen werden und bietet einen fantastischen Weitblick über die niederrheinische Landschaft. Sommer (01.05. - 15.10.), tägl. von 10:00 - 19:00 Uhr Winter (16.10. - 30.04.), Sa. und So. von 10:00 - 16:00 Uhr
Zudem befindet sich oben auf dem Mühlenturm ein Horizontobservatorium
Horizontobservatorien sind astronomische Beobachtungsstationen, die nicht auf den Himmel ausgerichtet sind, sondern auf den Horizont.
Beobachtet werden Auf- und Untergänge von Sonne und Mond sowie ausgewählter Sternbilder, z. B. der Plejaden (Siebengestirn). Horizontobservatorien sind seit mindestens 7000 Jahren nachgewiesen. Die bekannteste Anlage ist Stonehenge in Südengland.
Die beiden mehr als 5 m langen Bänder aus Edelstahl im Osten und im Westen entsprechen den Horizontbögen der weltberühmten, 3600 Jahre alten Himmelsscheibe von Nebra. Das Band im Osten gibt den Bereich an, in dem sich die Sonnenaufgangspunkte mit dem Jahreszeiten verändern. Das westliche Band gibt die Sonnenuntergangspunkte an. Drei Peilungen in jedem Band entsprechen den Sonnentoren in den uralten Anlagen:
21. Dezember: Wintersonnenwende (WSW*)
21. Juni: Sommersonnenwende (SSW*)
21. März / 21.September: Tag- und Nachtgleiche (T=N)
Diese besonderen Punkte am Horizont ergeben sich aus der Jahresbahn der Erde um die Sonne. Zusätzlich enthalten die beiden Horizontbänder die Sonnenaufgangspunkte bzw. Sonnenuntergangspunkte zu den Monatsersten.
Die Kreise, die die Sonnenaufgangs- oder -untergänge symbolisieren, sind am unteren Rand, in der Mitte oder am oberen Rand des jeweiligen Bandes angeordnet. So kann man sich das Pendeln der Sonnenauf- und untergänge zwischen der SSW und WSW gut vorstellen.
Die Parallelen jeweils rechts und links der Sonnensymbole geben die Richtung der Sonnenbahn an: schräg zum Horizont - entsprechend den Breitengrad des Standortes Rees. Je näher der Beobachter zum Pol wohnt, desto flacher steigt oder sinkt die Sonne.
Wie man das Observatorium nutzen kann, ist in den beiden Horizontbändern nachzulesen.