Eins der größten Skigebiet in Winterberg im Hochsauerland musste in dieser Woche Insolvenz anmelden. Gemeint ist das Skigebiet Mein Homberg, das von der Homberg-Ziegenhelle Sport & Freizeitgesellschaft mbH & Co. KG betrieben wird.
Erst vor etwa drei Jahren hatten Nina und Jan Homann das Skigebiet gekauft und waren voller Hoffnung. Aber das war irgendwie noch eine andere Zeit. Das war vor Ukraine, Energiekrise und explodierenden Preisen. Und auch vor den beiden desaströsen letzten Wintern.
Erst Snow World Züschen, dann Mein Homberg
Bis 2021 hieß das Skigebiet im Winterberger Ortsteil Züschen noch Snow World Züschen. Auch dort gab es schon finanzielle Probleme und der Betrieb wurde eingestellt. Die Winter werden einfach nicht besser in letzter Zeit. Und am Homberg ist das Glück scheinbar nicht zuhause. Und die Konkurrenz des Skiliftkarussells Winterberg bleibt natürlich auch ein Problem. Nur von den Tagen, an denen es in Winterberg zu voll ist, kann der Homberg natürlich nicht leben.
Dabei gabs auch große Sommerpläne
Und es gab sogar große Pläne für den Sommer. Mit Sesselbahn, Sommerrodelbahn und eine Art kleinem Bikepark. Doch auch daraus wird nun wohl nichts. Ohne einen vernünftigen Sommerbetrieb werden es die kleinen Skigebiete – und da steht der Homberg ja nicht als einziges da – mittelfristig wohl kaum noch überleben.
Einige andere Beispiele zeigen aber auch im Sauerland, wie man es machen kann und auch als kleiner Liftbetreiber eine Chance auf Überleben sichert. Explizit nennen möchten wir hier den Green Hill Bikepark, der noch zu Schmallenberg gehört und den Bikepark Fahlenscheid. Beide Locations sind aus Schleppliften entstanden, die ansonsten wahrscheinlich schon längst den Betrieb hätten einstellen müssen oder in jedem Fall doch in arge Bedrängnis gekommen wären.
Der Vorteil dieser Taktik: Quasi kein Invest in Technik. Es blieb bei beiden Anlagen bei den bisherigen Schleppliften. Am Green Hill hat man sich neue Zugvorrichtungen für die Gehänge des Schlepplifts geholt, in Fahlenscheid fährt man gar ohne eine Veränderungen mit dem normalen Anker-Schlepplift.
Kopf hoch am Homberg
Dem Skigebiet Homberg und dem ganzen Team wünschen wir aber natürlich einen guten Ausgang. Vielleicht ergibt sich für den Sommer noch eine coole Lösung, die einen neuen Investor zum Einstieg bewegt. Es wäre sonst sehr schade um ein Traditions-Skigebiet, dessen Wurzeln bis in die 1960er Jahre zurückreichen.